Beikost und Stillen kombinieren: Übergang leicht gemacht
Löffel, Liebe, Locker bleiben: Euer Weg durch die Beikostzeit
Viele Eltern fragen sich rund um den 5. bis 7. Lebensmonat ihres Babys: Wie kombiniere ich Beikost mit dem Stillen richtig? Die gute Nachricht vorweg: Stillen bleibt auch nach Beikosteinführung eine wichtige Nahrungsquelle und der Übergang darf ganz entspannt gestaltet werden.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Start mit Beikost?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Babys mindestens 6 Monate voll zu stillen. Manche Babys zeigen aber auch schon ab dem 5. Monat Beikostreifezeichen. Diese sind:
Wie beginne ich am besten mit Beikost?
Langsam starten: Zu Beginn reicht es völlig, einmal am Tag eine kleine Portion (1–2 Löffel) anzubieten, am besten, wenn das Baby nicht zu hungrig oder müde ist.
Muttermilch bleibt Hauptnahrung: Gerade im ersten Lebensjahr ist Muttermilch weiter die wichtigste Kalorien- und Nährstoffquelle. Beikost dient am Anfang vor allem dem Kennenlernen neuer Geschmäcker und Konsistenzen.
Stillen vor oder nach der Beikost? In den ersten Wochen empfiehlt es sich, das Baby zuerst zu stillen und dann Beikost anzubieten. So bleibt der Nährstoffbedarf gedeckt, auch wenn nur wenig Beikost gegessen wird.
Keine Mahlzeiten ersetzen, sondern ergänzen
Ein ganz wichtiger Punkt: Das Ziel der Beikosteinführung ist nicht, möglichst schnell komplette Mahlzeiten zu ersetzen. Vielmehr geht es darum, dem Baby in seinem Tempo feste Nahrung anzubieten, während das Stillen weiterhin die Hauptquelle für Energie und Nährstoffe bleibt. Gerade im ersten Lebensjahr gilt das Motto: „Beikost ist Beikost – Muttermilch ist die Hauptnahrung!
Wichtig: Manche Babys essen zu Beginn der Beikostphase sehr begeistert größere Mengen. Das kann allerdings den empfindlichen Darm belasten. Ein häufiger Nebeneffekt ist Verstopfung, weil der Körper sich erst an die neue Art der Nahrung gewöhnen muss.
Wenn dein Baby zu Verstopfung neigt, kann es sinnvoll sein, einige Tage wieder etwas weniger Beikost anzubieten und das Stillen in den Vordergrund zu rücken.
Typische Stolperfallen bei der Beikosteinführung
Im liebevollen Bemühen, dass das Baby gut isst, greifen viele Eltern unbewusst zu Methoden, die langfristig problematisch sein können. Die häufigsten „Fehler“ sind:
All das vermittelt dem Kind unbewusst: Essen ist eine besondere Leistung oder ein Event, statt einer normalen Alltagssituation.
Merke: Ein gesundes Kind verhungert nicht am gedeckten Tisch! Und wenn dein Kind „nur“ zwei Nudeln gegessen hat, dann hat es nicht nur zwei Nudeln gegessen, sondern es hat – im besten Fall selbstbestimmt und neugierig – diese zwei Nudeln gegessen. Das ist wunderbar und darf so akzeptiert werden – ohne enttäuschte Blicke und ohne Drängen, „doch noch einen Bissen“ zu nehmen.
Essen sollte kein großes Thema sein, sondern, wie bei uns Erwachsenen, eine beiläufige, entspannte Sache. Damit stärkst du von Anfang an ein gesundes Verhältnis zu Nahrung und lässt deinem Kind die Freiheit, auf sein Bauchgefühl zu vertrauen.
Welche Lebensmittel sind geeignet?
Klassisch starten viele mit einem Gemüsebrei (z. B. Karotte, Pastinake, Kürbis). Ebenso gut funktioniert Baby-led Weaning (BLW), bei dem das Baby weiche, gut greifbare Lebensmittel selbst erkundet, wie z. B.:
Wie lange weiterstillen?
Auch nach Einführung der Beikost wird empfohlen, mindestens bis zum 2. Geburtstag weiterzustillen – und gerne darüber hinaus, solange Mutter und Kind es möchten.
Tipps für einen entspannten Übergang:
Fazit:
Das Kombinieren von Beikost und Stillen ist ein ganz natürlicher Prozess, der Zeit braucht. Es geht nicht darum, Mahlzeiten schnell zu ersetzen, sondern darum, dem Baby neue Erfahrungen zu ermöglichen – sanft, ohne Druck und in seinem eigenen Tempo. Muttermilch bleibt dabei weiterhin ein wichtiger Anker für Gesundheit, Nähe und Geborgenheit.
Als zertifizierte Kursleiterin für Erste Hilfe lege ich in meinen Beikost-Beratungen großen Wert darauf, Eltern nicht nur beim Was und Wie der Beikost zu begleiten, sondern auch sicherzustellen, dass sie wissen, wie sie im Ernstfall richtig reagieren. Dazu gehören:
So kannst du mit mehr Gelassenheit und Sicherheit an den Beikoststart herangehen!
Ich biete persönliche Beratung rund um Beikost und Stillen an, egal ob ihr ganz am Anfang steht oder mitten im Prozess steckt und neue Impulse braucht. Melde dich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch oder buche direkt einen Beratungstermin!